Schauspielhaus Graz - Josef und Maria

12.01.2020
Schauspielhaus Graz, Haus Eins, Hofgasse 11, 8010 Graz
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Heiligabend nach Ladenschluss, Kund*innen und Angestellte haben das Kaufhaus verlassen, geblieben sind die Putzfrau Maria und der Wachmann Josef. Als Aushilfskräfte bessern beide ihre bescheidene Rente auf. Zunächst zögerlich und ziemlich aneinander vorbei, dann aber immer ehrlicher und mutiger erzählen sich die beiden ihre unerfüllten Wünsche, gescheiterten Träume, geheimen Sehnsüchte, vertrauen einander ihre privaten und politischen Kümmernisse an. Komisches mischt sich mit Sentimentalem, Trauriges mit Hoffnungsvollem, Gegenwart mit Vergangenheit. Am Ende feiern Josef und Maria inmitten der Luxuswelt des Konsumtempels ein spontanes „Fest der Liebe“ und schenken einander, was ihnen die Mitwelt versagt: Aufmerksamkeit, Mitgefühl, Achtung. Peter Turrinis Stück wurde vor bald 40 Jahren in Wien uraufgeführt, vor etwa 30 Jahren vom Autor überarbeitet, es ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt worden. „Josef und Maria“ spielt am 24. Dezember 1991, also zu einem Zeitpunkt, als Francis Fukuyama nach dem Zusammenbruch des Ostblocks das „Ende der Geschichte“ ausrief, das aus heutiger Sicht nicht eintrat. Inzwischen ist der Klassiker auch ein prophetischer Blick in eine verstörende Zukunft, in der immer mehr ältere Menschen prekär leben und einsamer sein werden – vor der Kulisse eines Kaufhauses, das wie nichts anderes die Perversion des kapitalistischen Konsumdiktats versinnbildlicht, unter dem unsere Welt derzeit ächzt. In der Inszenierung des Next Liberty-Intendanten Michael Schilhan spielen Margarethe Tiesel und Franz Solar. Mehr Infos unter: https://www.schauspielhaus-graz.com/play-detail/josef-und-maria Begrenztes Kartenkontingent!
12.01.2020
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