Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Straße vom Zentrum von Graz zum Bahnhof geschaffen – die Annenstraße. Sie entwickelte sich zu der Grazer Geschäftsstraße und einer Bühne der modernen Warenwelt.
Hier ließen sich auch zahlreiche jüdische Kaufleute nieder, die immer wieder mit antisemitischen Kampagnen oder Übergriffen konfrontiert waren. Bei der Machtübernahme der Nazis 1938 gab es noch über dreißig Geschäfte und Gewerbebetriebe, die in der Folge „arisiert“ und meist liquidiert wurden.
Die jüdischen Besitzer:innen wurden verfolgt, beraubt und zur Ausreise gezwungen. Während einige sich im Exil eine neue Existenz aufzubauen versuchten, wurden andere deportiert und ermordet. Nach 1945 kam es zu mühevollen Verfahren der Rückstellung von geraubtem Besitz – und jahrzehntelangem Schweigen.
Der Spaziergang entlang der Annenstraße geht ihrer Geschichte bis heute nach und erzählt zudem von den jüdischen Kaufleuten und was aus ihren Geschäften geworden ist.
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