Fast alle kennen es: das Gefühl, am Lauf der Welt und an den brennenden Krisen unserer Zeit nicht wirklich etwas ändern zu können. Ohnmacht fühlt sich ernüchternd und lähmend, manchmal allmächtig an – und dennoch gibt es selten Austausch darüber und kaum Ideen, wie man ihr begegnen kann.
Im FORUM STADTPARK, das sich 2023 „Festung Ohnmacht“ nennt, werden einige Handlungsoptionen vorgeschlagen: Während Birke Gorms „Ohnmachtsmonument“ zur Reflexion über das Thema einlädt, sind im „Archiv für Ohnmacht“ Erfahrungen und Umgangsstrategien von Aktivist:innen aus unterschiedlichsten Kontexten anzuhören. Ein „Linker Prepperkeller“ spielt auf humorvoll-abgründige Weise mit dem Motiv der Verschanzung angesichts des drohenden gesellschaftlichen Totalschadens, während sich im „Hotel Bellevue“ allnächtlich Gäste mit der Frage auseinandersetzen, was wir dringend „preppen“ sollten, um nicht in einer aus Bunkern und Festungen bestehenden Zukunft zu landen. Die Veranstaltungsreihe „Café Endzeit“ wirft einen wehmütig-kritischen Blick auf verwelkende Gegenwärten und Zukünfte, ein „Ohnmachts-Zine“ fasst Strategien zusammen und baut die Brücke von der Theorie zur konkreten Aktion.
„No Hope No Fear“ ist eine teils humorvolle, teils bitter ernste Ohnmachts-Konfrontation, die die Frage stellt: Wie können wir mit den Gefühlen von Machtlosigkeit ins Reine zu kommen und den Blick auf die weite Welt der kollektiven Handlungsmacht öffnen? Steht am Ende der Hoffnungsdoktrin vielleicht gar nicht die Resignation, sondern ein neuer, frischer Mut?