Wenn wir über Gemeinsamkeiten zwischen Serbien und Österreich nachdenken, tauchen oft gegensätzliche Vorstellungen auf: der Wunsch, den Status quo zu bewahren, und gleichzeitig der Glaube an Fortschritt und eine bessere Zukunft – manchmal mit einer utopischen Note. Dies führt zu einer Mischung aus Melancholie und Nostalgie für das Vergangene, aber auch zu einer idealisierten, fast heroischen Sichtweise. Diese Gefühle sind geprägt von Erfahrungen aus Sozialismus und Faschismus, deren Auswirkungen teils noch heute spürbar sind.
Die Ausstellung The Future of Melancholia geht diesem melancholischen Eindruck nach. Drei Künstlergenerationen aus Serbien werden präsentiert, die die Kontinuitäten surrealistischer Bilder und ihrer variantenreicher Folgewirkungen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart nachgehen, ausgehend von historischen Positionen der Belgrader surrealistischen Gruppe um Marko Ristić, Vane Bor, Radojica Živanović Noe und anderen. Von den 1950er- bis 1990er-Jahren entstanden verschiedene Positionen mit zutiefst individuellen Ansätzen, die in der Praxis von Künstler:innen wie Ljiljana Blaževska, Olga Jevrić, Bogoljub Jovanović, Radomir Reljic, Leonid Šejka, Sava Sekulić und Milica Zorić präsentiert werden.