Louise Giovanelli schafft einprägsame hypnotische Gemälde, die Licht auf einer visuellen und metaphorischen Ebene aus sich herausstrahlen lassen. In ihren Werken sind immer wieder geheimnisvolle Objekte zu sehen, wie etwa ein geschlossener Vorhang, ein schimmernder Haarschopf oder die spiegelnden Oberflächen von Cocktailgläsern, durch die Protagonist:innen erscheinen. Auch Charaktere treten auf, in der Regel Frauen, die in einem Moment gezeichnet sind, in dem sie kurz davorstehen, eine Grenze der Erfahrung und der Erkenntnis zu überschreiten. Ihre Motive sind bewusst mehrdeutig gewählt und können mit der Unschärfe einer Erinnerung oder eines halb vergessenen Traums assoziiert werden.
Evelyn Plaschg verbindet ausgefeilte Techniken und eigene Bildsprachen zu einem malerischen Ansatz, der sich abseits von üblichen Lösungen mit dem Figurativen beschäftigt. Plaschg nutzt das Medium Malerei versiert und auf der Höhe der Zeit, um schlüssige Formen, Ausdrücke und Perspektiven zu finden, die sich zwar innerhalb bekannter Spannungsfelder wie etwa gegenständlich und abstrakt abspielen, dabei aber auch intime, vom Digitalen durchzogene Sphären einfangen. Dies hat viel mit dem Lebensgefühl ihrer Generation zu tun, die das Ausstellen, Inszenieren und Optimieren von Körpern eingeübt und verinnerlicht hat, wie keine zuvor. Die Arbeiten erzählen vom eigenen körperlichen Begehren im Zusammenspiel mit dem Gegenüber, der kollektiven Erfahrung in (realen und imaginierten) gemeinschaftlichen Räumen und sozialen Gefügen, in denen jene aufeinandertreffen.