Die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik lädt zu einem Liederabend, der die Zeit des politischen Umbruchs in Österreich in den Jahren 1933 und 1934 thematisiert, als Engelbert Dollfuß das Parlament auflöste, die Macht an sich riss und der Demokratie ein Ende setzte. Die Arbeiter:innenbewegung spielte in dieser Zeit eine bedeutende Rolle im Widerstand gegen die Einschränkungen der Freiheit und der Bürgerrechte.
Inmitten dieser Herausforderungen entstanden antifaschistische und Arbeiter:innenlieder als kraftvolle Ausdrucksformen gegen die Unterdrückung und als Mahnung zur Verteidigung der Freiheit. Diese Lieder sind bis heute ein wichtiges Zeugnis des Kampfes für soziale Gerechtigkeit und demokratische Prinzipien.
„Geschichten im Ernst“ greift beim Konzertabend diese historischen Themen auf und ergänzt sie durch Songs über Solidarität und Frieden. Ihre Musik knüpft an die Vergangenheit an und betont die anhaltende Bedeutung des Einsatzes für Freiheit, Gerechtigkeit und die Erhaltung der Menschenrechte.
Mit: Iris Stern (Gesang und Gitarre), Michael Jovanovics (Schlagzeug und Gitarre), Robert Stettner (Bass)
Dieser Liederabend ist Teil der Reihe „ÖSTERREICH 1933/34 – DIE GEFÄHRDUNG DER DEMOKRATIE UND MENSCHENRECHTE EINST UND JETZT“
Wir leben wahrlich in einer schwierigen Zeit der Zuspitzungen und Unsicherheiten. Klimakatastrophen zerstören Lebensgrundlagen, Lebenssicherheiten brechen weg, Pandemieerfahrungen lösen Verunsicherung und Ängste aus, Inflation und Zunahme von Armut verstärken Existenzängste.
Kriege, die noch nie den Völkern gedient haben sondern wirtschaftlichen und politischen Machtinteressen, bringen Zerstörung, tausendfachen Tod und Leid.
Immer mehr Menschen zweifeln an der Lösungskompetenz demokratisch legitimierter Regierungen. Die liberale Demokratie gerät zusehends in Bedrängnis. Rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen nützen die schwierige politische Situation, schüren Unsicherheit in der Bevölkerung, verbreiten Verschwörungstheorien, stellen den Rechtsstaat und in Folge die Grundlagen unserer Demokratie in Frage und drängen an die Macht. Unübersehbar ist die Stärkung rechtsextremer Parteien – nicht nur in Österreich. Sie schüren Ressentiments, verachten Freiheits- und Grundrechte und schmieden europaweite Allianzen.
Die politische Situation ist ernst, Pessimismus aber unangebracht. Dass Demokratien ausgelöscht und durch Diktaturen ersetzt werden können, zeigen viele Ereignisse in der Geschichte, so auch 1933/34 in Österreich, wo es den faschistisch-autoritären Kräften unter Engelbert Dollfuß gelungen Februar 1934, Barrikaden in Bruck a. d. Mur 4 ist, den Parlamentarismus aufzulösen und durch ein faschistisches System zu ersetzen.
Der bewaffnete Widerstand von Teilen der österreichischen Arbeiterschaft gegen dieses Regime wurde niedergeschlagen und bereitete letztlich die Auslöschung Österreichs durch den Nationalsozialismus vor.
Zukunft braucht Erinnerung
Unter diesem Motto nimmt der zivilgesellschaftliche Verein Zukunft braucht Erinnerung die politisch folgenschweren Ereignisse in der ersten Republik – vor allem aber den bewaffneten Widerstand gegen den Faschismus im Februar 1934 zum Anlass, parteiübergreifend die Errungenschaften von Demokratie und Rechtsstaat in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Aber auch zu mahnen:
Demokratie und Rechtsstaat sind fragile Kulturgüter, die immer wieder aufs Neue erklärt und verteidigt werden müssen.