Monolog mit meinem "asozialen" Großvater

18.03.2025
Atelier 12, Münzgrabenstraße 24, 8010 Graz
10,- (statt 15,- bis 20,-)
Das Theaterstück „Monolog mit meinem 'asozialen' Großvater“ beleuchtet die vergessenen Opfergruppen der NS-Zeit, insbesondere die sogenannten „Asozialen“. Diese Gruppe umfasste Menschen der Unterschicht wie Arme, Obdachlose und Suchtkranke, die von den Nationalsozialisten stigmatisiert wurden. Erst 2020 wurden sie als Opfer anerkannt. Das Stück präsentiert persönliche Erinnerungen durch Monologe von Theatermacher und Pädagogen Harald Hahn, der mit seinem verstorbenen Großvater Anton spricht, einem ehemaligen Häftling in Buchenwald. Der Theatermacher beleuchtet familiäre Geheimnisse, Scham und die Erlebnisse im Konzentrationslager.
Monolog mit meinem
© Peter Steudtner | panphotos.org
18.03.2025

Das Theaterstück Monolog mit meinem »asozialen« Großvater handelt von der vergessenen Opfergruppe der sogenannten »Asozialen« während der NS-Zeit. Als »asozial« galten den Nationalsozialisten diejenigen, die durch ihre Lebensführung vermeintlich dem »Volkskörper« schadeten. Gemeint waren damit meist: Menschen aus der »Unterschicht«. Arme, Obdachlose, Suchtkranke, Prostituierte, Arbeitslose. Erst 2020 wurden auch die »Asozialen« vom Bundestag offiziell als Opfer der NS-Diktatur anerkannt. Persönliche Zeugnisse gibt es von ihnen kaum und das Erinnern an sie kann herausfordernd sein: dem saufenden Großonkel gedenken, der mitunter gewalttätig wurde? Der obdachlosen Großmutter, die sich prostituierte?

 

In einem sehr persönlichen Erzähltheater spricht der Theatermacher und Pädagoge Harald Hahn in einfühlsamen Monologen mit seinem verstorbenen Großvater Anton Knödler, der als sogenannter »asozialer« Häftling in Buchenwald inhaftiert war. Er spricht über das Familiengeheimnis, die Scham und die Zeit in Buchenwald. Ausgehend von den Monologen schlüpft Harald Hahn in die Rolle eines SS Mannes und verwandelt sich zurück in das Kind, das er einst war. Ein schwäbischer Hausmeister kommentiert das Geschehen und schafft so die Verbindung zwischen Geschichte, Schauspieler und vermeintlich unbeteiligten Zuschauer:innen. Denn die aufgeworfenen Fragen verweigern sich dem rein passiven Konsum – sie wollen und sollen alle Anwesenden mit einbeziehen.

 

Das Stück dauert etwa 60 Minuten und schließt mit einem etwa 30-minütigen Publikumsgespräch ab.

 

Text, Schauspiel: Harald Hahn. Harald Hahn (Systemischer Berater und Supervisor, Kulturschaffender und freiberuflicher Theatermacher mit Schwerpunkt „Theater der Unterdrückten“ aus Berlin, www.harald-hahn.de)

this is a test div from footer