Wandel der Arbeit, Pflegenotstand, Gender Pay Gap und Teilzeitfalle. Schlagworte wie diese zeigen, wie hochaktuell Fragen der Organisation, Verteilung und Entlohnung von Arbeit heute sind. Wer welche Arbeit übernimmt, und wie diese Tätigkeiten honoriert werden, ist nicht zuletzt mit Geschlechterverhältnissen verbunden. Sorgearbeit gilt als vorwiegend weibliche Ressource, an der man sich gesellschaftlich bedient. Was ist die Geschichte dieser Themen? Und was ist eigentlich alles ‚Arbeit‘?
In der Ausstellung nehmen wir das Fotoarchiv Blaschka zum Ausgangspunkt, um über das Verhältnis von bezahlter, prekärer und unbezahlter Arbeit im Leben von Frauen zwischen 1950 und 1966 nachzudenken. Wir gehen dem gesellschaftlichen ‚Blick‘ auf weibliche Arbeit nach. Wir fragen danach, welche Formen von Arbeit fotografiert wurden – und was unsichtbar blieb. Und wir regen dazu an, den ‚Wert‘ verschiedener, gesellschaftlich notwendiger Formen von Arbeit neu zu diskutieren. Damit wird Frauen in der Steiermark eine Bühne gegeben, deren Geschichte noch selten erzählt worden ist.