Rhizom Buchempfehlung: Willkommenskultur und Stacheldraht
24.12.2020
Willkommenskultur und Stacheldraht Beobachtungen aus der österreichischen „Flüchtlingskrise“ 2015-17 Im Herbst und Winter 2015 dominierte die Fluchtbewegung nach und durch Österreich den hiesigen öffentlichen Diskurs und die innenpolitische Debatte. In der Erzählung, die sich schließlich medial durchsetzen konnte, veränderte sich eine anfängliche und überraschende „Willkommenskultur ” hin zu einer Überforderung der Behörden und einem scheinbaren Kontrollverlust, der erst durch Abschottung und den Stacheldraht der “dichten Grenzen” bezwungen werden konnte. In Kontrast dazu fasst der vorliegende Sammelband Erfahrungen und Beobachtungen von Menschen zusammen, die sich in ihrem privaten oder beruflichen Alltag für einige Zeit inmitten der sogenannten Flüchtlingskrise befanden: Wissenschaftler*innen, Mitarbeiter*innen von NGOs und freiwillige Helfer*innen. Von den Grenzübergängen zu den Bahnhöfen und Flüchtlingsunterkünften spüren die Autor*innen den Bedingungen von „Willkommenskultur“ und „Stacheldraht“ nach und widmen sich jenen Facetten und Widersprüchen des Krisenalltags, die in der tagespolitischen Verwertung der Ereignisse oft unbeachtet blieben. Auch wenn die Beiträge überwiegend von Wissenschaftler*innen verfasst wurden, möchte „Willkommenskultur und Stacheldraht“ keine wissenschaftliche Abhandlung sein. Stattdessen bieten wir einer interessierten Öffentlichkeit Beobachtungen, Erfahrungen und Überlegungen von Menschen an, die aufgrund ihrer langfristigen Beschäftigung mit den behandelten Themen und Regionen ausführliche Reflexionen darüber entwickelt haben. HerausgeberInnen: Marlene Persch (Doktorandin und Stipendiatin, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien) Milo Strauss (Doktorand und Universitätsassistent, Institut für Kulturanalyse, Universität Klagenfurt) „Willkommenskultur und Stacheldraht“ ist frei verfügbar und kann ab sofort per Mail an