Wir machen Lust auf Kunst und Kultur!

Hier findest Du unsere Veranstaltungstipps aus der Grazer Kunst- und Kulturszene, bunt gemischt aus Events unterschiedlichster Sparten und Veranstalter:innen, von Musik über Theater bis Bildende Kunst und Tanz. Immer mit dabei: Ermäßigte Tickets und besondere Goodies!

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rotor: Künstlerinnengespräch
24.11.2021
An diesem Abend werden die Ausstellungsbeiträge zweier in Graz lebender Künstlerinnen vorgestellt und besprochen.Es ist kaum bekannt, dass es auch in Graz eine Zuckerfabrik gab. Elisabeth Gschiel hat ausgehend von historischen Unterlagen der ehemaligen K.k. privilegierten Zuckerraffinerie in Graz Geidorf (1821 – 1881) einen Architekturplan erarbeitet und knüpft die Fäden der Vergangenheit bis in die Gegenwart.Die Künstlerin hat weiters zwei Näharbeiten auf Papier entwickelt, die botanische Illustrationen der Zuckerrübe sowie des Zuckerrohrs zeigen. Sie verweist damit auf den im 19. Jahrhundert aufkeimenden Konkurrenzkampf zwischen den beiden hauptsächlich zur Zuckerherstellung verwendeten Pflanzen.Das zweite besprochene Werk der Ausstellung führt in die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. In Fohnsdorf in der Obersteiermark betrieb Hans Pernthaller, Großvater der Künstlerin Resa Pernthaller, eine Syrupfabrik. Da es zu dieser Zeit keinen Weißzucker zu kaufen gab fand der Sirup reißenden Absatz.In ihrer Annäherung an diesen Teil der Familiengeschichte begann Resa Pernthaller damit, selbst Zuckerrüben anzubauen. Die geernteten Exemplare hat sie fotografiert und solcherart deren Formenvielfalt in handkolorierten Blättern festgehalten. In einer Vitrine ist dazu eine Auswahl vonUnterlagen zur kurzen Geschichte der Fohnsdorfer Sirupproduktion zu sehen.   Das Gespräch findet in Englischer Sprache und online statt.Der Einstieg ist ohne Anmeldung mit diesem Link möglich:
Follow the Rabbit: Kohlhaas – Moral High Ground
19.11.2021
Held oder Terrorist?Michael Kohlhaas, erfolgreicher Unternehmer, gebildet, gerecht, hoch anerkannt, glücklich verheiratet, liebevoller Vater dreier Kinder: ein deutscher Bilderbuchbürger. Nachdem ein Landadeliger zwei seiner Pferde schlecht behandelt hat und ihm Kompensation dafür verweigert wird, beginnt Kohlhaas einen schonungslosen Feldzug im Namen der Gerechtigkeit, dem sich immer mehr Menschen anschließen – und dem Unschuldige zum Opfer fallen. Kohlhaas ist der prototypische Wutbürger, der in einer fast bewunderungswürdigen, aber hochgefährlichen Konsequenz die Definition von Richtig und Falsch in die Hände nimmt und damit seinen eigenen Moralkodex erschafft. Kleists Novelle beschreibt detailliert einen Radikalisierungsprozess, ohne sich klar auf eine Seite zu schlagen und setzt damit einen aktiven Denkprozess über die Rechtfertigung von Gewalt für die “gute Sache” in Gang. “Kohlhaas – Moral High Ground” folgt diesem Ansatz und versucht – neben dem Nacherzählen der Geschichte – Kohlhaas ohnmächtige Wut fühlbar zu machen, seinen Schmerz, seine Brutalität, seinen Abfall vom Glauben an  das System. Radikalisierung ist kein Schalter, der umgelegt wird, sondern ein gradueller Prozess. Performativer Monolog mit Jonas Werling für Jugendliche ab 14 Jahrennach der Novelle “Michael Kohlhaas” von Heinrich von Kleistvon Nadja und Martin Brachvogel und Jonas WerlingEine Koproduktion der Brachvogel & Werling GbR und Follow the Rabbit HINTERGRUNDAlles eine Frage der PerspektiveIm deutschen Kaiserreich wurde Kleists Kohlhaas als preußischer Held gefeiert, der die typische deutsche Kämpfernatur und Unbeugsamkeit zeige. In der Weimarer Republik begriff ihn die Linke als einen Vorläufer der proletarischen Arbeiterbewegung. Im Nationalsozialismus sah man ihn als die Verkörperung des germanischen Rechtsgefühls. Anfang der 1970er-Jahre bezeichnete ihn der Autor Günter Bartsch als „Prototyp des deutschen  Anarchisten“, und mit seinem Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde Kohlhaas nun auch im Kontext der Handlungen der Roten Armee Fraktion (RAF) gelesen. Und genau das zeichnet Kleists Novelle aus: Detailliert wird  eine Radikalisierung beschrieben, ohne Stellung zu beziehen, ohne zu werten. Die Produktion richtet sich an Menschen, deren Ehre wichtiger ist als ihr Leben, denen das Schicksal übel mitgespielt hat, die ausgespuckt worden sind, deren Stolz unter Beschuss steht, die nichts mehr zu verlieren haben.
Das Un(ter)bewusste von Graz (Stadtspaziergang)
12.11.2021
Das Un(ter)bewusste von Graz(Eine Broschüre für widerständige Stadtspaziergänge)Stadtspaziergang mit:Markus Gönitzer & Lidija Krienzer-RadojevićEine Kooperation der steirischen Gesellschaft für Kultur Politik (GKP) und der Kulturlots*innen Steiermark.Wann: Freitag, 12. November um 16 UhrWo: Südtirolerplatz 11, bei der Gedenktafel „Kirschenrummel“ Die Teilnahme am Stadtspaziergang ist kostenlos! Alle Teilnehmenden erhalten die Broschüre gratis:Das Un(ter)bewusste von Graz.Eine Broschüre für widerständige Stadtspaziergänge"Lidija Krienzer-Radojević und Markus Gönitzer haben im Jahr 2019 einen Stadtspaziergang konzipiert, um die Erinnerung an historische und aktuelle soziale Proteste in der Stadt zu stärken und deren Akteur*innen zu würdigen. Der Spaziergang führt an historische Schauplätze verdrängter, linker Widerstände. Die historischen Ereignisse der jeweiligen Stationen werden durch die Linse der Marxistin, Friedenskämpferin und Theoretikerin Rosa Luxemburg gespiegelt, befragt und interpretiert. Ziel dieser Auseinandersetzung ist es nicht alte Mythen weiterzutragen, sondern die Vergangenheit zu reflektieren und kritisch zu beerben.Während die Spaziergänge im Jahr 2020 ausgesetzt wurden, erarbeiteten die beiden Initiator*innen eine, die Spaziergänge begleitende Broschüre die mit Illustrationen von Elisabeth Pressl ergänzt wurde. Mit den Worten von Rosa Luxemburgs werden die vergangenen und aktuellen Kämpfe in Graz in den Kontext des dauerhaften Widerstands gegen kapitalistische Dominanz und Patriarchat gesetzt. Das Scheitern und die Niederlagen der Vergangenheit sind manchmal schwierig zu ertragen, doch die Autor*innen rufen den Leitspruch, mit dem Luxemburg viele ihrer Briefe beendet hatte in Erinnerung: „So ist das Leben und so muß man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem.“ In diesem Sinne, walk with us!"
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